Metternichschnitten nach Katharina Prato, 1889

Adventskalender - Tag 19

Ein weiteres historisches Rezept aus meiner geliebten Prato1. Diesmal feine Mürbteigschnitten, die ähnlich den Linzer Schnitten zubereitet werden. Das Interessante daran sind wohl die hartgekochten Dotter, die in den Teig gearbeitet werden und den Schnitten eine wunderschöne goldgelbe Farbe verleihen. Und was passierte mit dem hartgekochten Eiklar? Das durfte bei mir in einem einfachen Wurstsalat aus Extrawurst, Emmentaler und Gurkerl landen ;-)



Metternich-Schnitten nach Katharina Prato

6 gekochte Dotter
280 g Mehl
140 g Butter
140 g Staubzucker
Orangenschale
1 gestoßene Gewürznelke
Schale und Saft von 1/2 Zitrone
1 Ei

Marillenmarmelade
Staubzucker zum Bestreuen

Gekochte Dotter fein passieren. Mehl mit Butter verbröseln. Staubzucker, etwas geriebene Orangenschale, fein gestoßene Gewürznelke und geriebene Zitronenschale zugeben und mit den Dottern, Zitronensaft und verquirltem Ei rasch zu einem glatten Teig verkneten. Im Kühlschrank etwa 30 Minuten rasten lassen.
Backrohr auf 180°C vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
2/3 des Teiges ausrollen, auf das vorbereitete Blech legen und mit Marmelade bestreichen. Den restlichen Teig ausrollen, in dünne Streifen schneiden und gitterartig darauf legen. Bei 180°C etwa 20 Minuten goldbraun backen und noch heiß mit Staubzucker bestreuen. Ausgekühlt in kleine Schnitten schneiden.


aus "Die Süddeutsche Küche" von Katharina Prato, 20. Auflage, Graz 1889; Seite 468: Metternich-Schnitten.






1"Die Süddeutsche Küche auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte mit Berücksichtigung des Thees und einem Anhange über das moderne Servieren nach metrischem Maß und Gewicht berechnet für Anfängerinnen sowie für praktische Köchinnen" zusammengestellt von Katharina Prato (Edle von Scheiger). 20. neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Verlags-Buchhandlung Styria, Graz 1889 (weitere Infos und nachgekochte Rezepte findet ihr hier)

Kommentare

  1. ein sehr interessantes Rezept mit den gekochten Dottern - dass man diese verwendet (zB. auch für Cremen) ist ja eher ungewöhnlich.
    Ich verfolge deinen Adventkalender gern und freue mich sehr über die oft historischen Rezepte!
    lg und schöne Feiertage

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