Plumpudding nach Maria Eliza Rundell, London 1807

Adventskalender Tag 13

Mein heutiges Adventskalenderrezept entführt Euch - wenn auch nur kulinarisch - auf meine geliebte Insel. In Großbritannien ist der Plumpudding oder auch Christmas Pudding ein traditionelles Weihnachtsessen. Obwohl man bei dem Namen eigentlich Pflaumen = Plum als Zutat vermuten würde, findet man im Pudding nur Rosinen.

Mein Rezept ist angelehnt an das aus dem britischen Kochbuch  "A new system of domestic cookery1" aus dem Jahr 1807. Allerdings ist mein Plumpudding im Vergleich zum Original sehr viel kleiner und kommt ohne Rindertalg aus. Letzteres habe ich nicht nur entschieden, weil ich keinen finden bzw. kaufen konnte, sondern auch weil ich keinen verwenden wollte. Aber auch mit Butter schmeckt der Plumpudding ausgezeichnet. Besonders in Kombination mit der Brandycreme. Aber Vorsicht - die Brandycreme darf man nur in Maßen genießen! Walters Kommentar dazu: "Heftig guat..." :-D


Plumpudding

200 g Butter
200 g Mehl
125 ml Weißwein
125 ml Milch
1 Ei
200 g Rosinen
120 g brauner Zucker
1/2 TL Backpulver
etwas Zitronenschale

Eine Puddingform gut befetten und den Boden mit einem kleinen Stück Backpapier auslegen.
Butter mit Ei, Mehl, Weißwein und Milch cremig rühren und die restlichen Zutaten unterrühren.
Masse in die vorbereitete Puddingform füllen und mit dem Deckel gut verschließen. In einem großen Topf Wasser erhitzen. Die Puddingform etwa 1/3 aus dem Wasser ragen lassen. Das Wasser sollte immer leicht köcheln; dabei darauf achten, dass genügend Wasser im Topf ist und eventuell noch nachgießen. Den Plumpudding etwa 2 Stunden in diesem Wasserbad garen lassen.
Puddingform vorsichtig aus dem Wasser heben, etwa 10 Minuten rasten lassen, öffnen und vorsichtig herausstürzen. Den Plumpudding mit Brandycreme servieren.


Brandycreme

1 EL Butter
2 EL Mehl
250 ml Milch
150 ml Schlagobers
1-2 EL Zucker
30-50 ml Weinbrand

Mehl in geschmolzener Butter verrühren. Mit Milch und Schlagobers aufgießen und bei schwacher Hitze eindicken lassen. Zucker und Weinbrand zugeben und abschmecken.


rechts oben: aus "A new system of domestic cookery" von Maria Eliza Rundell, printed for John Murray, London 1807; digitized by Michigan State University Libraries; Seite 146: Hunter´s Pudding und Seite 147: Common Plum Pudding




1 "A New System of Domestic Cookery; former upon Principles of Economy, And adapted to the Use of Private Families. By a Lady. A new edition, corrected" von Maria Eliza Rundell, Printed for John Murray, London 1807, digitized by Michigan State University Libraries (weitere Infos und Rezepte findet ihr hier)

Kommentare

  1. butter - oder für vegetarier margarine - geht natürlich auch, schmeckt aber üppiger als das original mit rindertalg.

    rindertalg wird aus dem nierenfett hergestellt (ja nicht vom bauchfett, das wird nix!):
    die groben stücke, die man vom fleischhauer bekommt, werden dabei auf der küchenreibe gerieben (das geht ganz problemlos) und dann unter den teig gemengt.
    das nierenfett schmilzt aber auch leicht und schaut dann, abgekühlt, wie schweineschmalz aus - hat aber nicht den penetranten eigengeschmack und geruch vom schwein (auch rindergrammeln - die hab ich bei meinem ersten versuch aus dem bauchfett gewonnen - haben einen viel feineren geschmack).

    für alle grazer: das nierenfett hab ich bei manfred vorauer am kaiser-josef-platz vorbestellt und natürlich bekommen - hoffe den stand gibt's immer noch!

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    1. Danke für den Tipp!!! Auch wenn mir Butter noch immer sympathischer ist :-)

      Lg, Julia

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    2. sehr gern,
      butter ist ja auch leichter erhältlich. allerdings schmeckt rindertalg wirklich nicht vor, die angst davor ist völlig unbegründet. und ich musste halt unbedingt mal probieren, wie das damals bei den viktorianern geschmeckt hat.
      lg retour, inge

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