Bärlauchweckerl

Nicht nur in der momentanen Situation bin ich kein großer Liebhaber von häufigen Einkaufstouren. Weswegen ich schon vor einigen Jahren damit begonnen habe, Speis und Vorratsschränke so zu befüllen, dass wir problemlos für ein oder zwei Wochen aus den Vorräten leben können. Lieber einen großen "Eichhörnchenkauf" als andauernd wegen irgendeinem Kleinkram einkaufen gehen. Weswegen mich die großen Hamsterkäufe zwar nicht ganz kalt ließen, wir aber glücklicherweise nicht mitmachen mussten und uns davon auch nicht anstecken ließen. Bis ich dann plötzlich vor einem leeren Backregal stand. Keine Germ. Keine frische Germ, kein Trockengerm, nicht einmal die teure Bio-Germ, einfach nichts mehr. Zwar warteten in meinem Vorratsschrank noch drei Packerl "Notfall-Trockengerm", aber der Anblick der leeren Germfächer ließ trotzdem Panik in mir aufsteigen. Hätte ich doch noch zum großen Hamsterkauf aufbrechen sollen? Brot ist für mich eines der wichtigsten Lebensmittel überhaupt, schon allein der Duft von frisch gebackenem Brot macht mich einfach zufrieden. Das ganze Jahr über lagern in unserem Keller Säcke mit verschiedensten Getreidesorten um jederzeit ganz nach Lust und Laune backen zu können. Und dann gibt es keine Germ mehr! Wieder zuhause berichtete ich meinem Walter von der erfolglosen Germjagd und er reagierte recht gelassen mit "Dann gibts halt Fladenbrot." Damit brachte er mich zum Lachen. Über mich selbst und über diesen Anfall von Panik. Wegen Germ.

Glücklicherweise konnte meine Schwester ein paar Tage später ein paar Packerl Trockengerm ergattern und hat mir auch welche mitgebracht. Eines davon wanderte gleich in mein heutiges Rezept: aus Kamut-Vollkornmehl und Bärlauch wurden diese herrlich duftenden Bärlauchweckerl. Liebe Marlies, danke für die Germspende ❤




Bärlauchweckerl

1 Bund Bärlauch
300 g Kamut-Vollkornmehl
300 g Mehl
1 Packerl Trockengerm
2 TL Salz
40 g Butter
1 EL Honig
100 ml Milch
ca. 300 ml Wasser

Wasser zum Bestreichen
Mehl zum Bestreuen

Bärlauch waschen, gut abtropfen lassen und fein schneiden. Kamut-Vollkornmehl, Mehl, Trockengerm und Salz vermengen. Butter mit Honig in warmer Milch schmelzen und mit dem Wasser verrühren. Bärlauch unter das Mehl mengen und alles mit der lauwarmen Flüssigkeit zu einem glatten Teig verkneten. Etwa 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Germteig zu einer dünnen Rolle formen und in gleichmäßige Stücke schneiden. Enden zu einem Spitz zusammenfassen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und nochmals etwa 30 Minuten gehen lassen. Backrohr auf 200°C vorheizen. Weckerl mit Wasser bestreichen und ordentlich mit Mehl bestreuen. Mittig längs einschneiden und bei 200°C etwa 20 Minuten backen.




Kommentare

  1. Julia, hast du denn keinen Sauerteig? Das wär doch was für dich, denn mit Sauerteig backt es sich noch viel besser, finde ich!! Weckerl auch, Süßes halt nicht...
    Ich hab kürzlich deine Dinkelsemmeln gebacken (mit Germ) und die waren wunderbar, lg

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Haha, sicher hab ich Sauerteig! Aber ich backe lieber mit Germ bzw. mit einer Kombi aus Germ und Sauerteig. Vielen Dank, das freut mich! Liebe Grüße, Julia

      Löschen
  2. Haha ... Germ gibt es bei uns grade auch nicht ;-))) Und Toastbrot.
    Mah, deine Weckerl, herrlich. Alles Liebe!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich glaube, dass Germ im ganzen Land eine wahre Seltenheit geworden ist...
      Danke, dir auch alles Liebe!
      Liebe Grüße, Julia

      Löschen
  3. Bei uns sieht es in der Hinsicht auch mau aus, aber in meiner Kühltruhe liegen immer einige Hefewürfel. Da ich meistens nur wenige Gramm benötige, dürfen sie dort der Dinge harren, die da kommen. Zum ersten Mal weiß mein Mann meine Vorratswirtschaft zu schätzen..... lach. Wunderschöne Brötchen hast du da gezaubert, ich könnte direkt hineinbeißen.
    Liebe Grüße
    Sigrid

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Im Moment hab ich noch einige Trockengerm-Packerl, aber das wahre Germ hab ich jetzt schon die dritte Woche in Folge keine mehr gesehen. Hoffentlich wird es wenigstens verwendet! Oh ja, mein Mann findet unsere Speis plötzlich auch toll ;-)
      Liebe Grüße, Julia

      Löschen
  4. Hallo Julia,

    Du hast im Rezept zweimal 2 Tl Salz aufgeführt. Stimmt das?

    Viele Grüße aus Bayern

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oha, danke für den Hinweis! Natürlich nur einmal, wird sofort ausgebessert!
      Liebe Grüße, Julia

      Löschen
    2. Dann kann es ja losgehen. Alles bereits abgewogen - bis auf das Salz

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Mit der Nutzung des Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.