Gugelhupf nach Katharina Prato, Graz 1897

Der Gugelhupf ist aus der österreichischen Küche nicht wegzudenken. In meinem alten Kochlexikon1 wird das Gebäck sogar als "bekanntester Kuchen der österreichischen Küche" bezeichnet. Über die Herkunft des Namens gibt es genauso viele Geschichten und Anekdoten wie über berühmte Liebhaber der süßen Köstlichkeit. So soll zum Beispiel Kaiser Franz Joseph ein großer Fan des Gugelhupfs gewesen sein, vor allem wenn ihm dieser von Katharina Schratt gereicht wurde ;-)

Die Möglichkeiten bei der Zubereitung des leckeren Gebäcks sind beinahe unbegrenzt. So findet man nicht nur "klassische" Rezepte mit Germteig, sondern auch mit Biskuitteig, Backpulverteig oder Rührteig. Auch in der Prato2 findet man gleich mehrere Rezepte für das Gebäck, allerdings nur eines ohne Germ:
  • Abgeschlagener (und auch hier gleich wieder zwei verschiedene Varianten...)
  • Biscuit-Gugelhupf
  • Abgetriebener Gugelhupf
  • Wiener Gugelhupf
  • Rum-Gugelhupf
  • Gugelhupf mit Chocolate-Eis
  • Kaiser-Gugelhupf
  • Mandelgugelhupf
  • Gugelhupf ohne Hefe
  • Erdäpfel-Gugelhupf
Nach längerem Hin und Her und Hin und Her habe ich mich für den ersten Gugelhupf in Katharina Pratos Liste entschieden. Jedenfalls für heute - der nächste Gugelhupf kommt bestimmt ;-)
Der Gugelhupf aus diesem Rezept wird nicht sehr süß. Falls Ihr ein süßeres Exemplar wünscht, würde ich noch weitere 40 g Kristallzucker zur Flüssigkeit zugeben :-)


Gugelhupf

20 g Germ
50 ml warme Milch
2 EL Kristallzucker
3 EL Mehl

480 g Mehl
70 g Butter
200 ml Milch
3 Dotter
1 Prise Salz
etwas Zitronenschale
150 g Rosinen

20 g Butter
40 g gestiftelte Mandeln oder Mandelblättchen

Staubzucker zum Bestreuen

Germ durch Rühren in der warmen Milch auflösen. Mit Mehl und Kristallzucker versprudeln, mit etwas Mehl bestreuen und an einem warmen Ort gehen lassen (=Dampfl).

Milch mit Butter erwärmen bis die Butter geschmolzen ist. Sobald die Flüssigkeit lauwarm ist, Dotter einquirlen. Mehl mit Salz und Zitronenschale vermengen. Dampfl und die lauwarme Milch zugeben und zu einem glatten Teig abschlagen. Rosinen unterkneten. Teig zudecken und an einem warmen Ort gehen lassen.

Gugelhupfform mit Butter reichlich befetten und mit gestiftelten Mandeln oder Mandelblättchen ausstreuen. Teig in die Form legen und nochmals gehen lassen. Mit der restlichen geschmolzenen Butter bestreichen und bei 160°C etwa eine Stunden backen. Auskühlen lassen, aus der Form stürzen und mit Staubzucker bestreuen.


Bilder rechts: Dampfl vor und nach dem Gehenlassen :-)




1 Menü - das große moderne Kochlexikon, Band 4: Gef-Ing, Verlag Bertelsmann GmbH & Co. KG Hamburg, ohne Jahresangabe
2 "Die Süddeutsche Küche mit Berücksichtigung des Thees und einem Anhange über das Servieren für Anfängerinnen sowie für praktische Köchinnen" zusammengestellt von Katharina Prato (Edle von Scheiger). 26. Auflage. Verlags-Buchhandlung Styria, Graz 1897 (weitere Infos und nachgekochte Rezepte findet ihr hier)

Kommentare

  1. Gefällt mir. Haben sie noch mehr Rezepte nachgebacken?
    Vielen Dank im voraus für eine Info.
    www.wienergschichten.com
    www.facebook.com/myguglhupf

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    1. Danke! Bis jetzt habe ich noch keine weiteren Gugelhupf-Rezepte aus der Prato ausprobiert. Im Sommer ist es mir einfach zu heiß zum Backen :-)

      Liebe Grüße, Julia

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