Schwarzbrotknödel mit Sauerkraut

Die neueste Rettungsaktion von "Wir retten was zu retten ist" widmet sich dem Motto "Weiterverwenden statt Wegwerfen". Ein unglaublich wichtiges Thema, immerhin landen immer noch viel zu viele Speisen im Müll, obwohl man diese ganz leicht weiterverwandeln und/oder nochmals genießen hätte können.

Bei dem Thema musste ich sofort an die Weiterverwendung von altem Brot denken. Wenn man, so wie ich, gerne und oft mit Brotbacken beschäftigt ist, bleibt es nicht aus, dass man sich schon auf  frisches Gebäck freut, obwohl sich noch ein altes Scherzerl im Brotkasten befindet. Dieses lässt sich aber gut und leicht wieder in etwas Köstliches verzaubern:

  • Getoastet schmecken ältere Brotscheiben wieder herrlich, z.B. als Kellertoast oder Bruschetta.
         
  • Reste von süßem Weißbrot oder Striezel lassen sich ganz leicht in einen süßen Auflauf verwenden, z.B. Bread-and-Butter-Pudding.
         
  • In Würfel geschnitten und getrocknet machen sich Brotwürferl gut als Einlage in Cremesuppen. Noch besser schmecken die Croutons, wenn man sie kurz vor dem Servieren in heißem Olivenöl schwenkt. 
           
  • Weißbrot oder altbackene Semmeln lassen sich auch gut in eine Suppeneinlage für klare Suppen verwandeln: Goldwürfelsuppe. Dafür Brot- oder Semmelscheiben in gleichmäßige Stücke schneiden, diese einfach in verquirltem Ei wenden, in heißem Fett herausbacken, kurz abtropfen lassen und erst kurz vorm Verspeisen in die heiße Brühe geben.  
        
  • Getrocknetes Brot reiben und die Brösel zum Panieren verwenden. Je nach verwendetem Brot geschmacklich intensiver als mit den "gewöhnlichen" Semmelbröseln. 
         
  • Oder eben als Knödelbrot - so wie für mein heutiges Rezept :-)

Durch die Verwendung von Schwarzbrot statt den üblichen Weißbrotwürfeln werden Knödel wesentlich würziger. Je nach verwendetem Brot, dessen Trockengehalt und weiteren Zutaten kann der Knödelteig sehr stark variieren, weswegen man unbedingt einen Probeknödel machen sollte: dafür einen Knödel ins schwach kochende Wasser legen, mehrere Minuten köcheln lassen und erst wenn man sieht, dass dieser auch als Knödel wieder rauskommt, die restlichen Knödel kochen. Und wenn man sieht, dass sich der Teig auch durch weitere Zugabe von Mehl oder gutes Zureden nicht zusammenhalten möchte, kann man die Knödel auch wie Kaspressknödel in der Pfanne braten. Dafür einfach etwas von der Masse in heißem Fett beidseitig goldgelb braten. 

Zusätzlich zum Schwarzbrot durften bei mir auch noch eine übriggebliebene gekochte Kartoffel vom Mittagessen und ein Stück Speck aus dem Kühlschrank in den Knödeln landen. Dazu gab es noch frisches Sauerkraut aus dem Gemüsekisterl, das auch noch mit Karotten verfeinert wurde, die auch schon recht dringend aus dem Kühlschrank wollten. Also herrliche Restlknödel mit herrlichem Restlkraut ❤


Schwarzbrotknödel mit Kartoffeln und Speck

260 g altbackenes trockenes Schwarzbrot ohne Rinde
200 ml heiße Milch
1 Zwiebel
1 EL Sonnenblumenöl
100 g Bauchspeck
1 große gekochte Kartoffel
2 Eier
grüne Petersilie
ca. 80 g Mehl
Salz, Pfeffer

Schwarzbrot in kleine Würfel schneiden. Heiße Milch mit etwas Salz würzen und die Schwarzbrotwürfel darin einweichen. 
Zwiebel fein schneiden und in Sonnenblumenöl anschwitzen. Bauchspeck klein würfeln, zugeben und kurz durchrösten. Auskühlen lassen. Gekochte Kartoffel schälen und fein reiben. 
Schwarzbrot gut ausdrücken, mit Zwiebel, Bauchspeck, Kartoffeln, Eier und etwas gehackter grüner Petersilie gut vermengen und etwa 15 Minuten durchziehen lassen. Mehl zugeben und nochmals gut durchkneten. Mit nassen Händen Knödel formen, diese rundum fest zusammendrücken und auf die bemehlte Arbeitsfläche legen. 
Reichlich Salzwasser erhitzen. Knödel nochmals rundum fest zusammendrücken, ins schwach kochende Wasser legen und etwa 15 Minuten köcheln lassen. Aus dem Wasser heben und kurz abtropfen lassen.

Sauerkraut mit Karotten

200 g Karotten
500 g Sauerkraut
ca. 300 ml Gemüsebrühe
20 g Butter
1 EL Mehl

Karotten schälen, fein reiben und mit Sauerkraut in der Gemüsebrühe weichdünsten. Butter schmelzen, Mehl darin bräunen und die Einbrenn rasch ins Sauerkraut rühren. Nochmals kurz aufkochen lassen und nach Geschmack würzen (beim Sauerkraut aus unserem Gemüsekisterl ist kein weiteres Gewürz notwendig).




Hier geht es zu weiteren Restlzaubereien:
Vielen Dank an Barbara, Tamara und Britta für die Organisation, an Martin für die Linkliste und an alle Mitwirkenden für die zahlreichen Rezepte ❤

Kommentare

  1. Knödel bereite ich auch sehr gerne aus Brotresten zu und alle lieben es. Schön, dass du bei der Rettung mit dabei warst.
    Liebe Grüsse
    Tamara

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    1. Diesmal tatsächlich auf den aller-aller-letzten Abdrücker ;-)
      War mir ein Vergnügen! Liebe Grüße, Julia

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  2. "Semmel-"Knödel aus Schwarzbrot - tolle Idee.
    Noch nie gesehen oder gehört, aber das müssen wir unbedingt auch mal ausprobieren.

    LG Harald

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    1. Ja, mach das, schmeckt einfach herrlich!
      Liebe Grüße, Julia

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  3. Das ist ja mal eine kreative Resteverwertung hoch vier! Das könnte ich glatt mal nachmachen. Nur Einbrenn in Sauerkraut - nee, das geht ja mal gar nicht. *lol*

    LG Britta

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    1. Hahaha, ich höre mich ähnlich an, wenn ich ein Sauerkraut ohne Einbrenn sehe ;-) :-D
      Liebe Grüße, Julia

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  4. Bisher habe ich tatsächlich nur Brötchen, Weißbrot und Brezeln zu Knödeln verarbeitet. Aber diese deftige Variante zu Sauerkraut schmeckt bestimmt gut!
    Lieben Gruß Sylvia

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    1. Je nach Brotsorte/Brotgewürz wirklich etwas Besonderes und ein Genuss :-)
      Liebe Grüße, Julia

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  5. Knoedel!! Ich liebe sie!!! Deine sind toll geworden.

    LG Wilma / Pane-Bistecca

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  6. Eine wunderbare Art von Brotrettung! Deine Knödel schmecken sicher hervorragend. So ein bisserl Speck macht ja bekanntermaßen alles ein bisschen besser!

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    1. Speck und Butter machen einfach alles besser :-) :-) :-)
      Liebe Grüße, Julia

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  7. Ich bin nicht so der Knödl-Meister und mache immer nur Serviettenknödl. Bisher habe ich da eher helles Brot verwendet, aber dunkles Brot schmeckt bestimmt noch besser.
    Vielen Dank für die tolle Idee.
    Liebe Grüße
    Katja

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    1. Ja, musst du wirklich probieren. Dunkles Brot ist einfach gschmackiger ;-)
      Liebe Grüße, Julia

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  8. Knödel sind immer gut!! Ich koche Brotreste gern mit Spinat als Serviettenknödel oder gleich in einer Kasten- oder Rehrückenform. So gibts keine Konsistenzprobleme,
    lg

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    1. Das stimmt, mit einer Kastenform lässt sich hervorragend schummeln ;-)
      Liebe Grüße, Julia

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  9. Du kennst Goldwürferlsuppe??? Ich bin hin und weg, ich dachte, das kenne nur ich ;-))) Gerade heute erst hat das Minimädel gefragt, was meine Lieblingssuppe ist und ich hab ihr die genannt ... Muss ich schnellstens wieder mal machen!
    Liebe Grüße!

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    1. :-) Goldwürfelsuppe kommt als solche sogar im handgeschriebenen Kochbuch meiner Oma vor. Gab es bei uns auch schon viel zu lange nicht mehr, Semmeln bleiben bei uns viel zu selten übrig ;-)
      Liebe Grüße, Julia

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  10. Das ist ja mal eine schöne Art der Resteverwertung und ganz nach meinem Geschmack.

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  11. Hallo Julia,
    bei uns gibt es zu besonderen Anlässen in der Familie gerne Semmelknödel. Doch mit dunklem Brot kenne ich sie nicht, auch die Idee mit der Kartoffel im Rezept finde ich klasse. Muss ich unbedingt ausprobieren.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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  12. Schwarzbrotknödel klingt super - Passen bestimmt perfekt zu meinem Orangensaftsauerkraut den ich aus einem Seminarhotel in Südtirol kenne und mir das Rezept geholt habe. Danke fürs Teilen und die Inspiration für ein schönes Wochenendessen:)

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