Linzer Torte nach Marie von Rokitansky, 1918
Zum Geburtstag meines Schwagers habe ich seine Lieblingstorte gebacken: Linzer Torte! Aber anstatt mein "übliches" Rezept zu verwenden, habe ich diesmal meine alten Kochbücher zu Rate gezogen und bin dabei tatsächlich in JEDEM österreischen Kochbuch fündig geworden. Lotti Richter zeigt ein Rezept in ihrem Kochbuch, Mater Johanna gleich zwei, im Grabnerhof Kochbuch gibt es drei Linzer Torten, Katharina Prato und Anna Strobl zeigen je fünf Varianten und im Kochbuch von Marie von Rokitansky1 findet man tatsächlich dreizehn(!) Rezepte für die Linzer Torte:
- Das alte berühmte Rezept
- Ausgezeichnete Linzer Torte
- Große Portion
- Sehr gute Linzer Torte
- Gebröselte Linzer Torte
- drei Arten von brauner Linzer Torte
- Linzer Torte mit Kakaobutter
- Linzer Torte ohne Ei
- und drei weitere Rezepte ohne "Untertitel"
Laut Marie von Rokitansky muss der Abtrieb (= Butter mit Staubzucker und Dotter) etwa eine halbe Stunde gerührt werden. Und sie hat recht - nach langem Rühren verändert der Abtrieb seine Farbe und wird richtig schön cremig. Auch nach der Zugabe der Mandeln spricht sie nochmals von einer halben Stunde rühren rühren rühren. Heute hilft uns dabei die Küchenmaschine oder der Mixer, aber 1918 dürfte dies eine ganz schöne Arbeit gewesen sein!
Linzer Torte
280 g Butter
140 g Staubzucker
2 Dotter
140 g geriebene Mandeln
etwas Zitronenschale
200 g Mehl
Marmelade
Staubzucker zum Bestreuen
Den Boden einer Tortenform (ca. 20cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen; der Rand muss nicht befettet werden - der Teig enthält genügend Butter.
Butter mit Staubzucker und Dotter etwa 20 Minuten sehr cremig rühren. Fein geriebene Mandeln und geriebene Zitronenschale zugeben und wieder weiterrühren. Mehl unterrühren und ein Drittel des Teiges in die vorbereitete Form streichen. Mit Marmelade bestreichen (original gehört Ribiselmarmelade, uns schmeckt die Torte mit Erdbeermarmelade besser...) und den restlichen Teig mit Hilfe eines Spritzsackes gitterartig auf der Torte verteilen. Zum Abschluß noch den Rand mit Teig verzieren und die Torte bei 180°C etwa 40 Minuten backen. Torte vorsichtig aus der Form lösen und mit Staubzucker bestreuen.
Linzer Torte macht sich auch gut in kleinen Backförmchen - eventuell noch heiß servieren, eine Kugel Vanilleeis dazu und fertig ist ein köstliches Dessert (in diesem Fall reicht für 4 Personen die halbe Mengenangabe)
1 "Die Österreichische Küche. Eine Sammlung selbsterprobter Kochrezepte für den einfachsten und den feinsten Haushalt nebst Anleitungen zur Erlernung der Kochkunst von Marie von Rokitansky, A. Edlinger´s Verlag, Wien 1918 (weitere Infos und nachgekochte Rezepte findet ihr hier)
Gerade gelesen und schon im Ofen:)
AntwortenLöschenLass es Dir schmecken :-)
LöschenGenial! Wie Ochsenaugen. Mit Himbeermarmelade bei mir übrigens:)
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