Jänner-Menü aus Omas Kochbuch, Graz 1948


Gerade einmal vier Blogbeiträge haben es im vergangenen Jahr auf diesen Blog geschafft. Das soll sich heuer unbedingt wieder ändern, immerhin stapeln sich bei mir Notizhefte und Schmierzettel voller Rezepte und Menüs und Ideen. Vor all meine alten Kochbücher sollen endlich wieder von ihrer Staubschicht befreit werden und auch wieder öfter zum Einsatz kommen. Der Vorsatz für das Neue Jahr lautet also: abseits vom normalen Alltagskochen wieder öfter in der Küche stehen, meine Kochbücher wieder öfter aus dem Regal holen, mich damit wieder öfter auf kulinarische Zeitreise begeben und auch wieder öfter auf diesem Blog darüber berichten ❤

Den Anfang macht heute ein weiteres Menü aus Omas Mitschrift bei ihrem Kochkurs bei Mater Johanna Rindler 1947/48. Der Eintrag vom 26. Jänner 1948 zeigt ein einfaches Menü für den Jänner: Reissuppe mit Wurzelwerk und pikante Germknödel mit eingebranntem Sauerkraut. 
  



Reissuppe mit Wurzelwerk

Eines der Gerichte aus Omas Kochbuch, an das ich mich sehr gut erinnern kann. Diese Reissuppe gab es nämlich relativ oft, allerdings landete statt oder zusätzlich zum Wurzelwerk meist eine ordentliche Portion Porree in der Suppe. Tipp: Das Rezept eignet sich auch hervorragend zur Restverwertung von gedünstetem Reis!

1 kleine Karotte
1 kleine gelbe Rübe
1 kleine Petersilienwurzel 
1 kleines Stück Sellerieknolle 
20 g Butter
120 g Langkornreis
1,5 l Wasser
1 Ei 
20 g Parmesan
Salz
eventuell Schnittlauch zum Garnieren

Karotte, gelbe Rübe, Petersilienwurzel und Sellerie schälen und in dünne Streifen schneiden. Butter erhitzen und das Gemüse darin "halb weich dünsten". Langkornreis zugeben, kurz durchrösten, mit Wasser aufgießen, etwas Salz zugeben und köcheln lassen, bis der Reis durch ist. Kurz vor dem Anrichten Topf vom Herd ziehen und das verquirlte Ei und den geriebenen Parmesan darin verrühren. Abschmecken und eventuell noch mit fein geschnittenem Schnittlauch bestreuen.




Germknödel

Germknödel einmal ganz anders, nämlich als pikante Zugabe zu eingebranntem Sauerkraut. Laut Walter darf ich diese auch gerne in unseren alltäglichen Speiseplan aufnehmen, er meinte nur, dass diese statt mit Butterbröseln bestimmt auch mit "Grammalan" hervorragend schmecken 😉

500 g Mehl
30 g Germ
200 ml Milch
30 g Butter
1 Ei
etwas Salz

60 g Butter
60 g Semmelbrösel

Germ in etwas lauwarmer Milch auflösen und mit etwas Mehl verrühren. Dampfl zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
Restliches Mehl mit dem Dampfl, der restlichen lauwarmen Milch, geschmolzener Butter, dem Ei und Salz zu einem glatten Teig abschlagen. Mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen.
Mit einem Löffel aus dem Teig große Nocken abstechen, aus diesen schöne Knödel formen und diese nochmals mit einem Tuch bedeckt für weitere 20 Minuten gehen lassen.
In einem großen Topf reichlich Salzwasser erhitzen. Knödel einlegen, Topf zudecken und 15 Minuten köcheln lassen. Erst dann den Deckel abnehmen, Knödel umdrehen und ohne Deckel weitere 15 Minuten köcheln lassen. 
Butter schmelzen und Semmelbrösel darin kurz anrösten.
Knödel aus dem Salzwasser heben, kurz abtropfen lassen, auf eine Platte legen und mit den Butterbröseln bestreuen. Mit Sauerkraut servieren.




Eingebranntes Sauerkraut

700 g Sauerkraut
1 kleine Zwiebel
2 EL Sonnenblumenöl
1 EL Mehl
Gewürze nach Bedarf

Sauerkraut mit etwas Wasser oder Gemüsebrühe weichdünsten. Zwiebel möglichst fein schneiden und in Öl anschwitzen. Mehl zugeben, kurz bräunen und die Einbrenn rasch ins Sauerkraut rühren. Nochmals kurz aufkochen lassen und nach Geschmack würzen (beim Sauerkraut aus unserem Gemüsekisterl ist kein weiteres Gewürz notwendig).


Kommentare

  1. Guter Vorsatz 😁, ich freue mich.
    Das Oma Kochbuch ist ein wahrer Schatz, meine Oma hat leider kaum etwas aufgeschrieben

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  2. Ich freu mich auch :-) Die Reissuppe klingt gut, die probiere ich aus ...
    Alles Liebe!

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  3. Das klingt nach guten Vorsätzen, ich freue mich. Diese Gerichte, die du nach den Rezepten deiner Oma gekocht hast, sehen köstlich aus. Oh ja, unsere Ahnen wussten noch, wie man schlicht und dennoch fein kocht.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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