Kulinarisches aus Mittelerde

Beim ersten österreichisch-internationalen Mittelerdefest auf der Burg Piberstein genossen wir nicht nur traumhaftes Wetter und nette Gespräche; erstmals tauschten wir kuschlige Hotelbetten gegen Lagerleben und entschieden uns zum Kochen am Lagerfeuer.


Stolze Zeltbewohner :-)


Das erste kulinarische Experiment startete allerdings noch zuhause; immerhin musste der passende Reiseproviant für die Fahrt nach Mittelerde gebacken werden: Lembas!

"Doch wir nennen es Lembas oder Reisebrot. Nahrhafter ist es als alles Menschenfutter und übrigens, wie alle Kenner urteilen, auch schmackhafter als Cram. [...] Ein einziger genügt, um einen Reisenden, und sei er selbst einer der großen Menschen von Minas Tirith, auf einem schweren Tagesmarsch bei Kräften zu halten.1"

Zwar fehlt meiner Rezeptversion die nötige Prise Magie, trotzdem war die Autofahrt dank unserem Lembas viiiiiiiiel kürzer und der Zeltaufbau viiiiiiiel einfacher ;-)


Elbenbrot / Lembas

300 g Mehl
100 g Butter
40 g Staubzucker
Zitronenschale
120-150 ml Milch
1 Ei

Milch zum Bestreichen

Butter mit Mehl verbröseln. Staubzucker und etwas geriebene Zitronenschale zugeben. Mit Ei und Milch zu einem festen glatten Teig verkneten. Teig fingerdick ausrollen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und mehrmals mit einer Gabel einstechen. Mit Milch bestreichen und bei 200°C etwa 20 Minuten backen. Noch heiß in Rechtecke schneiden.






Nun aber zum Kochen am Lagerfeuer. Mengenangaben habe ich diesmal leider keine für Euch, eine Küchenwaage hätte weder im Auto noch am Lagerfeuer Platz gefunden ;-)

Unsere köstlichen Abendmahlzeiten verdanken wir meinem neuen Dutch-Oven und der fleißigen Gluterzeugung von Eva. Am ersten Abend verspeisten wir - schon wieder - Schmorhühnchen mit Gemüse; am zweiten Abend schmorten wir uns einen köstlichen Eintopf mit Rindfleisch, Töften (Kartoffeln) und Gemüse:


Rindfleischeintopf mit Töften und Gemüse

Zwiebeln und Knoblauchzehen schälen und grob hacken. Rindfleisch in gleichmäßige Stücke schneiden. Töften schälen und in Spalten schneiden. Karotten, gelbe Rüben (und was reisende Hobbits sonst noch an Gemüse finden können) ebenfalls schälen und im Ganzen lassen oder in gleichmäßige Stücke schneiden.

Dutch-Oven auf Flammen stellen. Etwas Öl eingießen und darin Zwiebel und Knoblauch anschwitzen. Rindfleisch zugeben und gut durchrösten. Dutch-Oven von der Flamme nehmen. Töften, Gemüse, etwas Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Wasser zugeben (der Topf soll etwa zu 2/3 mit Wasser gefüllt sein). Gut durchmengen. Rosmarin, Zitronen-Thymian und etwas grob gehackte Petersilie zugeben. Dutch-Oven verschließen und den Gusseisentopf auf Glut ans Feuer stellen. Auch auf dem Deckel ordentlich Glut verteilen.

Zwischendurch unbedingt kontrollieren ob noch Wasser im Topf ist bzw. lauwarmes Wasser nachfüllen, damit nichts anbrennt. Das Wasser darf auf keinen Fall kalt sein, weil der Topf dadurch beschädigt werden könnte! Hin und wieder auch neue Glut unter bzw. auf den Topf geben.

Nach etwa 2 Stunden abschmecken und genießen :-)











Frühstücksbrot aus dem Dutch-Oven

Die Restwärme des Dutch-Oven und des Lagerfeuers kann man hervorragend für die Zubereitung von Frühstücksbrot nutzen. Noch während das Abendmahl auf bzw. unter der Glut vor sich hin schmort, einen einfachen Brotteig aus Mehl, Germ, Salz, Öl und lauwarmen Wasser zubereiten und ordentlich durchkneten. Teig mit einem Geschirrtuch zudecken und mit etwas Abstand zum Feuer stellen (die Schüssel darf nicht zu heiß werden!). Sobald der Dutch-Oven leer ist, diesen gut ausfetten, Brotteig hineinlegen, dünn mit Wasser bestreichen und etwa 1-2 Stunden auf Glut backen. Das Brot ist fertig, wenn es sich beim Draufklopfen hohl anhört. Brot aus dem Dutch-Oven stürzen und abkühlen lassen.






Erstes Frühstück für hungrige Hobbits ;-)

Nur von Brot alleine kann ein Hobbit nicht satt werden. Also haben wir gleich in der Früh mit der Zubereitung von köstlichem Frühstück begonnen. Mit Rührei, gebratenen Würstchen und gegrillten Tomaten. Der perfekte Start für einen gemütlichen Hobbit-Tag; jedenfalls wenn keine Asche auf die Tomaten fällt ;-)







Unschwer zu erkennen wieviele Stunden wir schneidend, bratend, schmorend und essend am Lagerfeuer gesessen haben. Jemand von der Ritterschaft Draconis Cognatio hat treffend bemerkt: "Egal wann man aus dem Zelt kommt, die Hobbits kochen oder essen!":-D

Nur eines müssen wir bis zu unserer nächsten Reise nach Mittelerde unbedingt verbessern: Wir brauchen einen größeren Dutch-Oven! Unserer ist einfach zu klein für hungrige Hobbits und deren Gäste. Außerdem würden zwei dieser "Wundertöpfe" ganz neue Möglichkeiten eröffnen ;-)

Weitere Fotos vom diesjährigen Mittelerdefest findet Ihr auf unserer Homepage www.kleidertruhe.at!



1 J.R.R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Band 1. Die Gefährten. J.G. Cotta´sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, 11. Auflage, Stuttgart 2002

Kommentare

  1. gar kein kaninchen im eintopf mit töften? ;-)

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  2. Hach, DAS nenne ich ein perfektes (Hobbit-)Leben! ;-)
    Wie wär´s mit einem Truthahn im neuen, größeren Dutch-Oven?!? Da braucht´s dann noch mehr Glut - ich werde in der Zwischenzeit fleissig üben! :-)

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    1. Für einen Truthahn müssen wir wohl den ganzen Tag neben dem schmorenden Dutch-Oven sitzen, aber einen Versuch ist es wert ;-)

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  3. Ein Mittelerde-Fest in Österreich, das ist ja ultra witzig! Aber ich liebe eure Kostüme (besonders die Elben-Ohren) und bewundere mit wie einfachen Mitteln du noch absolut tolle Rezepte kochst! Wahnsinn! Liebe Grüüüüüüße

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